Deutschland: «Junge Welt» in wirtschaftlicher Schieflage

Die linke Tageszeitung «Junge Welt» hat gemäss einem Brief,

den Verlag und Redaktion an ihre Leser verschickt haben,

mit «existenziellen ökonomischen Problemen zu kämpfen».

Das Erscheinen der Zeitung sei akut bedroht. Für den Zeitraum

Januar bis September 2012 rechnet die «Junge Welt» mit einem

Verlust von über 100 000 Euro, bis Ende Jahr sollen es

140 000 Euro sein.

 

Für die negativen Aussichten macht der Verlag zum einen die

Kosten verantwortlich, die schneller als die Einnahmen steigen.

Dies, weil die Zeitung die Zeilengelder für hauptberufliche

Journalisten verdoppelt hat und mehr für Personal in Verlag und

Redaktion ausgibt.

 

Ausserdem würden «staatliche Stellen, Einzelpersonen und

politische Organisationen die Handlungsfähigkeit» der Zeitung

mit «juristischen Angriffen» belasten. Die ökonomische

Schieflage könne nicht durch Sparmassnahmen korrigiert werden,

teilt der Verlag mit. «Es gibt nur eine Möglichkeit, um alle

angesprochenen Anforderungen zu erfüllen, also finanzieren

zu können: Wir brauchen deutlich mehr Abonnentinnen

und Abonnenten.»

 

Bis Ende Jahr will die Zeitung deshalb mit einer Kampagne

zu neuen Lesern kommen. Am 12. Januar 2013 auf der

Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz wird dann

Bilanz gezogen.

 

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