D: Fotojournalist des Hausfriedensbruches angeklagt bei S21-Protesten

 

Deutsche Politiker beklagen das neue Mediengesetz in Ungarn. Es schränke die Pressefreiheit "in unzulässiger Art" ein. Sie haben Recht, der Protest ist berechtigt.

Doch wie steht es mit der Pressefreiheit im eigenen Land?

 

 

Chris Grodotzki ist des Hausfriedensbruch angeklagt, weil er am 26. Juli 2010 die Besetzung und Räumung des Nordflügels am Stuttgarter Hauptbahnhof fotografisch begleitete. Im Interview erklärt er, wie es dazu kam.

Anmod.: Hausfriedensbruch wird den etwa 50 Aktivist_innen vorgeworfen, die am 26. Juli letzten Jahres den zum Abriss vorgesehenen Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofes besetzten. Sie wollten gegen das Bauprojekt Stuttgart 21 protestieren. Mit dem Abriss des Nordflügels begannen die Baumaßnahmen. Prozesse im Zusammenhang mit dem Bauprojekt Stuttgart 21 sind nichts ungewöhnliches. Ungewöhnlich ist aber, dass in diesem Fall der Hausfriedensbruch auch drei Pressefotografen vorgeworfen wird, die die Besetzung fotografisch begleitet hatten. Ein Angriff auf die Pressefreiheit oder eine Straftat durch Journalisten? Querfunk sprach mit Chris Grodotzki, einem der betroffenen Fotografen. Er arbeitet als freier Fotojournalist unter anderem für die Internet-Wochenzeitung Kontext und für das Online-Netzwerk Campact.

Abmod.: Das war Chris Grodotzki, freier Fotojournalist aus Stuttgart, der am 26. Juli 2010 die Besetzung des Nordflügels am Stuttgarter Hauptbahnhof fotografisch begleitete und nun wegen Hausfriedensbruch angeklagt ist.

 

Den Beitrag können Sie über diesen Link anhören: http://www.freie-radios.net/41930

 

ROG - Reporter ohne Grnzen schweigt in diesem Fall genauso wie die Organisation bei Verletzungen der Pressefreiheit in Europa nahezu immer schweigt. Dies soll die Verdienste dieser Organisation keineswegs schmälern, doch darauf hinweisen, dass ROG eine sehr eingeschränkte Sichtweise der Dinge hat.

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Kommentare: 1
  • #1

    ego (Samstag, 09 Juli 2011 19:35)

    Schau an, da waren wieder 5.000 Leute in Stuttgart unterwegs um gegen Stuttgart 21 zu randalieren. Ich frage mich wirklich warum denn? Wurde nicht ein Prozess verabredet. Aber nein, warum soll man sich dran halten, wenn es einem nicht so passt. So sagte die BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender forderte die Deutsche Bahn erneut zu einem sofortigen Bau- und Vergabestopp auf und verlangte die Offenlegung aller derzeit absehbaren Kosten für das Projekt. Eine Beteiligung des Aktionsbündnisses gegen "Stuttgart 21" an der Präsentation der Stresstest-Ergebnisse ließ Dahlbender offen. Man wolle erst nach einer sachlichen Prüfung entscheiden, ob man teilnehme. Und was sagt der glorreiche grüne Ministerpräsident dazu. Nichts natürlich.