Kahlschlag - diesmal bei der Basler Zeitung

Entlassungen bei der Basler Zeitung

Sofortiger Kündigungsstopp !

 

Die Redaktion der Basler Zeitung (BaZ) wird weiter dezimiert. syndicom – Gewerkschaft Medien und Kommunikation – verlangt einen sofortigen Kündigungsstopp, nachdem heute bekannt wurde, dass erneut acht Entlassungen auf der Redaktion ausgesprochen werden. syndicom fordert ausserdem zum wiederholten Mal Transparenz bei den Besitzverhältnissen und Verhandlungen über einen angemessenen Sozialplan.

 

Am vergangenen Samstag startete Moritz Suter in der Basler Zeitung eine Sammelaktion für das Basler Theater. Man sammle Millionen, hiess es da, damit das Theater keine Stellen streichen müsse. Zwei Tage später spricht der Theaterfreund selbst Kündigungen aus und stellt acht Redaktorinnen und Redaktoren auf die Strasse.

 

Eine Frage des Anstands

Am 10. Februar schickte syndicom Moritz Suter einen Brief, in dem die Gewerkschaft Aufklärung über die wahren Besitzverhältnisse der Basler Zeitung verlangt. Redaktion und Öffentlichkeit haben ein Recht auf Transparenz. Wenn unbekannte Financiers den Kurs einer Zeitung bestimmen, ist die demokratische Meinungsbildung in Gefahr. Suter liess den Erhalt des Schreibens lapidar bestätigen, Zeit, darauf zu antworten, hatte er bisher nicht. Offenbar bevorzugt er Taten statt Worte. Und die Entlassungen sprechen für sich: Abgebaut wird dort, wo die Zeitung für Basel am wichtigsten ist: In der regionalen und lokalen Berichterstattung. Und bei den Frauen, die überdurchschnittlich von der Kündigungswelle betroffen sind.

 

Transparenz und sofortiger Kündigungsstopp

Der Redaktion liess man ausrichten, es sei nicht nötig, über einen Sozialplan zu verhandeln, denn es gebe bereits einen, der vor zwei Jahren abgeschlossen worden sei. Das ist natürlich Humbug. Nicht nur haben sich die Verhältnisse – gerade auf dem krisengeschüttelten Arbeitsmarkt der JournalistInnen – in den vergangenen zwei Jahren gravierend verändert. Es ist auch ganz einfach eine Frage des Anstands, den Gekündigten Verhandlungen unter Beizug der Gewerkschaften anzubieten.

 

Sanierung auf Kosten des Personals

Nach den heutigen Entlassungen herrscht Alarmstimmung: syndicom befürchtet, dass die effektiven Besitzer des Blatts ihre Anonymität ausnützen, um die BaZ auf Kosten des Personals zu sanieren (vgl. auch NZZ am Sonntag vom 20.2.2011). Wir verlangen sofortige Auskunft über die wahren Besitzerverhältnisse und eine offene Diskussion über die finanzielle Situation und die Zukunftsperspektiven der BaZ. Bis zur Erfüllung der Forderungen muss ein Kündigungsstopp ausgesprochen werden.

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