tamedia pervers: Von "Aufbau" reden und Abbau betreiben

Medienmitteilung

 

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Zürcher Landzeitungen und Tages-Anzeiger bauen gemeinsame Lokalredaktionen auf

Zürich, 13. September 2010 – Zürcher Unterländer, Zürichsee-Zeitung und Tages-Anzeiger bauen bis Anfang 2011 gemeinsame Lokalredaktionen auf. Die Lokalredaktionen versorgen die Ausgaben des Zürcher Unterländers und der Zürichsee-Zeitung sowie die Regionalausgaben des Tages-Anzeigers mit Informationen auf Gemeinde- und Bezirksebene. Die neuen Teams in Bülach oder Dielsdorf, Horgen und Stäfa umfassen Mitarbeitende aller sechs bisherigen Lokalredaktionen.

 

Für die Regionalausgabe des Tages-Anzeigers im Zürcher Oberland wird die Redaktion der Zürcher Oberland Medien die Inhalte liefern. Die Redaktion der Zürcher Oberland Medien wird zu diesem Zweck aufgestockt und übernimmt drei Mitarbeitende aus der Regionalredaktion des Tages-Anzeigers im Zürcher Oberland. Darauf haben sich die Partner am vergangenen Freitag in Wetzi­kon verständigt.

 

Im Zuge der Neuorganisation werden in Redaktion und Verlag von Tages-Anzeiger, Zürcher Unterländer und Zürichsee-Zeitung insgesamt 37 Kündigungen ausgesprochen. Vom Abbau betroffen sind 28 Mitarbeitende des Tages-Anzeigers, 2 Mitarbeitende des Zürcher Unterländers und 7 Mitarbeitende der Zürichsee-Zeitung. Die Lokalredaktionen der Zürichsee-Zeitung sowie des Zürcher Unterländers umfassen unverändert 30 beziehungsweise 31 Mitarbeitende.

 

Die Regionalausgaben des Tages-Anzeigers, des Zürcher Unterländers und der Zürichsee-Zeitung wer­den zudem gemeinsam mit dem Landboten eine neue Verlags- und Verkaufsorganisation aufbauen, der sich der Zürcher Oberländer für den nationalen Verkauf ebenfalls anschliessen wird. Dabei werden in den regionalen Verkaufsstellen im Kanton Zürich rund 30 neue Stellen geschaffen. Im Zürcher Oberland über­nimmt die Zürcher Oberland Medien AG den regionalen Verkauf des Tages-Anzeigers.

 

Mit diesen Neuerungen wollen die beteiligten Regionalzeitungen ihre publizistischen und wirtschaftlichen Perspektiven in einem schwierigen Umfeld verbessern.

 

Für die betroffenen Mitarbeitenden kommt ein Sozialplan zur Anwendung, der mit den jeweiligen Mitarbeitervertretern ausgehandelt wurde. Er entspricht dem im Juni 2009 mit den Mitarbeitenden­ver­tretern sowie Gewerkschaften abgeschlossenen Sozialplan Tages-Anzeiger.

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comedia - die Mediengewerkschaft

impressum - die Schweizer JournalistInnen

 

Zürich, 13. September 2010

 

Tamedia auf dem Land: Erneuter Kahlschlag im Zürcher Blätterwald

 

Tamedia, das grösste Printmedienunternehmen in der Schweiz, baut erneut Redaktionsstellen ab:

in den Splitredaktionen des Tages-Anzeiger und in den neu erworbenen Zürcher Landzeitungen werden 37 Stellen abgebaut. Das entspricht in etwa allen bisherigen Splitredaktionen des Tages-Anzeigers.

 

Hinter den Zahlen stecken aber Menschen: Journalisten und Fotografinnen, die nach vollem Einsatz für eine lebendige Medienvielfalt in der Region plötzlich die Kündigung erhalten.

 

Wenn die Verlagsmanager in diesem Zusammenhang behaupten, dass sie irgendetwas aufbauen und "mit diesen Neuerungen ihre publizistischen und wirtschaftlichen Perspektiven verbessern", dann ist das blanker Zynismus: publizistisch wird damit nur abgebaut. Für Tamedia haben höhere Gewinn gegenüber Medienqualität und Vielfalt Priorität.

 

Der Journalistenverband impressum und die Mediengewerkschaft comedia erklären sich mit allen Betroffenen solidarisch und unterstützen sie mit ihrem juristischen Beratungsangebot.

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